Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [272]

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1798
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Ein kühler, regnerischer Morgen. Um 6 h arbeitete ich schon; dann richtete ich zum Frühstück, weil ich Herrn Pauer (?), Frau und Bruder, ein Kaufmann von Lemberg, dann die Frau Kurz, Kaufmann Peresutti (?) und Klimbke zu selbem erwartete. Nach 8 h kamen alle, nur Klimbke blieb weg. Wir frühstückten, sahen unsere Galawägen an und fuhren dann auf die Landstraße in unseren Garten; Peresutti und ich fuhren zusammen. In der Stadt hielten wir auf, ich ging wegen Geld zum Grafen Carl, fuhren dann auf die Landstraße in den Garten, sahen da alles an, besonders gefiel dem Pauer (?) der Tempel und das Ruhebett. Nach 11 h fuhren wir in die Stadt, ging zu Haydn, welchen ich nicht in seinem Quartier, sondern in Gumpendorf fand, dann zu Kárner, welchen ich in einer unangenehmen Stimmung fand, welches mich noch mehr beunruhigte. Später kam ich auf dem Michaelerplatz durch Zufall mit einem sicheren Prex (?) zusammen, dieser ging mit mir zum Haydn nach Gumpendorf, wir unterhielten uns angenehm, fanden aber Haydn nicht. Ich sagte der Frau wegen dem Billett des v. Kárner zur Musik auf morgen den 7. beim Schwarzenberg und wegen Aufnahme der Bandisten. Nachher ging ich zur speisen, fand da die Thebich (?), schwätzten und blieb bis nach 3 h. Dann ging ich zu Theresen. Herzlich freute ich mich, das gute Mädchen zu sehen, und fand sie allein mit Nina. Die Mutter schlief, als sie erwachte, gab es wieder scheele Gesichter. Beide Mädchen spielten in der „Pietra simpatica“. Ich besuchte Klimbke, dann spazierten wir auf der Bastei, es wurde kühl. Wir soupierten zusammen bei den Drei Hacken. Um 10 h war ich schon zu Hause.
Band 01 (I.), Seite 36r
06.05.1798
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