Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2708]

2708
1805
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Strenge Kälte. Früh im neuen Frack, Spenzer zum Grafen. Therese besorgte die Außendung der Billetts durch den Bruder Franz der Sepherl. Es kamen mehrere Besuche, Vetter, die Peck, Vadász mit Compagnie, Braunmüller. Ich vom Grafen auf den Burgplatz, sah in Gesellschaft des Rohrweck mehrere Einzüge und Equipagen, dann nach Haus. Therese ging zu ihrer Mutter und brachte ihr einen Beutel zum Geschenk, zu Putz und Pauline, die mir ein artiges Cadeau mit einer Feder, worauf Souvenir gestickt ist, und Therese mit einem schönen Billett machte. Mein Bruder und Nina kamen auch, letzterer gab ich einen Hoftheateralmanach. Ich ging zur Pauline, Zepharovich, eine Weile herum, zu Brandl, nach Haus. Therese und ich speisten allein. Sie machte nach Tisch einen Besuch bei Hocheder, indessen erhielt ich einen von Salieri. Um 5 h kam Therese nach Haus, wir tranken von dem uns angeschafften Kaffee, später kam die Töpfer und brachte der Therese zum Geschenk den schönen, seidenen gewirkten Debütbeutel der Assen. Sie freute sich sehr, zog sich an und fuhr ins Kärntnertor-Theater „Herrnhuterinnen“, dann „Vologesus“. Ich begab mich ins Burgtheater, zum ersten Mal „Schmuckkästchen - Weg zum Herzen“, Schauspiel in 4 Akten von Kotzebue. Das Sujet ist nicht neu, aber mit seinem Dialog sieht man es gern. Es gefiel; Mad. Demmer als Landrätin Durlach (?) wurde wider alle Vermutung viel beklatscht, sie spielte wirklich brav. Im Parterre sprach ich Richart und Vogovics.
Band 05 (V.), Seite 53r
01.01.1805
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