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Sehr, kalt, windig. Den Vormittag wie gewöhnlich. Bei Richart erfuhr ich, dass der Kauf ihres Gewerbes ganz zurückging, dass der Osthälter einen Kontrakt vorlegte, der äußerst nachteilig, wirklich beleidigend ist und dass ihr die Wuschikin antrug, ihr 1000 fl. auf ein Jahr ohne Interessen zu leihen. Mittags allein. Nach Tische arbeitete ich zu Haus, schrieb nach Neustadt wegen drapfarbenem Tuch. Mit Therese hatte ich wegen Richart Verdruss. Sie quält mich stets ohne Grund und überdenkt nicht, dass sie mir meine Tage kürzt, teuflische Eifersucht ! Therese begleitete mich, einige Gänge zu machen. Ich ging auch zu Brandl und sagte ihm, dass ich mit Kárner abmachte, dass wir am künftigen Mittwoch, als am Stephanitag Gäste sind. Später zu Liebisch, holte für Therese den weißen Piquet, übergab ihn der Sepherl. Dann nach Haus, später ins Kärntnertor-Theater „Riti d' Efeso“, Sehr leer. Ich war im 3. Stock und fand Compagnie. Zu Haus waren Graf Vinzenz, Goldmann, Nina mit der Müller Therese, Stegmayer mit Demmer.
Band 05 (V.), Seite 51r
20.12.1804
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