Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2679]

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1804
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Sehr kalt, aber heiter. Früh zum Grafen, dann fuhr ich mit Therese herum, in die Porzellanfabrik, zum Wasser und Brandmayer, um Erdödys schönen Wagen mit Silber zu sehen. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich, Therese ließ die Rottruff zu sich bitten. Nach 4 h zu Kárner, um der Probe von dem mittwochigen Stück beizuwohnen, dann ins Kärntnertor-Theater „Lohn der Wahrheit“, Mlle. Deutsch als Stubenmädchen. Dann zum Rottruffischen Jux. Als ich hinkam, war noch niemand da, ich setzte mich auf die Sopha und schlief ein. Die Stummerischen weckten mich auf. Es versammelte sich eine ganz artige Gesellschaft. Therese kam mit der Rothruff um ½ 8 h, die Bulla und Jeanette halfen sie aufhalten. Ich empfing sie und eine vollstimmige Sonate begann. Nachher sang Therese die Arie von Mayr, welche sie bei Hof sang, später das hübsche Terzett von Weigl aus den „Herrnhuterinnen". Um 10 h wurde soupiert. Ich unterhielt mich mit den Stummerischen und einer Amerikanerin, einem sehr gebildeten Mädchen, ihr Name ist Pauline Oberlin. Mit ihr war noch ein Mädchen, welche sehr hübsch singen soll. Ich war unterhalten, wir blieben bis ½ 1 h. Als wir gingen, kam erst Moreau von der Biróischen Coterie, welche er unserer vorzog. Ich sagte ihm hierüber einige Bitterkeiten.
Band 05 (V.), Seite 49v
03.12.1804
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