|
2668
1804
11
22
Heiter, aber sehr kotig. Meiner guten alten Mutter Namenstag. Früh zum Grafen, besorgte für Keglevich einige Kommissionen, ging auf den Markt und kaufte von Stahl einen Haspel (?) Therese hatte Probe im Theater mit ganzem Orchester. Um 12 h kam Koch und passierte mit Therese die ganze Rolle, später Kárner. Beide waren unsere Gäste. Unter dem Essen kam die Kohl, brachte uns Redoute-Billetts, später Albert und zahlte. Später die Richart und brachte Theresen ein schönes, gelb- und weißseidenes Umhängtuch, oder auch Kopftüchl, mit Fransen, als Markt. Wir saßen, aßen und tranken bis 6 h, brachten meiner lieben Mutter Gesundheit aus und waren froh und munter. Ich schrieb noch an den Grafen Keglevich, Therese machte Toilette und um ½ 8 h führte ich sie zur Rottruff in die große Gesellschaft. Dann ging ich ins Kärntnertor-Theater „Seelengröße und Verworfenheit“, sehr leer. Außer Richart fand ich keine Compagnie. Sie erzählte, dass abends Berger selbst im Gewölbe war, ihr sagte, seine Frau sei nach Mittag 2 h von einem Mädchen entbunden worden und bat sie, selbes zu heben. Sie sagte es nach einigem Weigern zu, welches ich für sehr unklug hielt, denn nebst den Kosten zieht so etwas in Verhältnisse hinein, die äußerst lästig und unangenehm sind. Nach dem Theater ins Bett. Therese blieb bis ½ 1 h, langweilte sich und wurde von Korn begleitet. Es waren kaum 30 Menschen und nichts nach ihrem Geschmack.
Band 05 (V.), Seite 48v
22.11.1804
|