Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2651]

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1804
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Heiter, aber kalt. Am Vormittag zum Grafen. Mittags waren die alte Töpfer und Eckhart unsere Gäste. Nach Tische arbeitete ich. Heute brachte der Tischler Seitl den Staub(?)kasten und wurde unsere Uhr zusammengesetzt. Sie fiel schön aus, kostete aber 270 fl.. Abends ins Kärntnertor-Theater „Die Strelitzen“, Mlle. Hartmann – vulgo die Baumannsche Kathon – als Paulowna Ossakowa. Es war voll, ich fand Compagnie, die mit der 35jährigen Anfängerin zufrieden waren. Sie sprach sehr verständlich, hat sehr viel von der verewigten Nouseul, sogar einige Töne, und gefiel. Beim Hervorrufen sagte sie, die Nachsicht und Huld, welche hervorstechende Charakterzüge der Bewohner dieser Kaiserstadt sind, richten sie auf, da sie in die Bahn einer Künstlerin trat, von deren Größe sie schon zurückbebt. Möchte ihr doch diese Gnade bei ihren künftigen Versuchen werden, und es ihr vergönnt sein, ihr ganzes Leben ihrem Dienste zu weihen.
Band 05 (V.), Seite 46v
05.11.1804
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