Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2611]

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Rutscher nach Eisenstadt mit Therese. Kalt, windig. Früh ins gräfliche Haus, besorgte mehrere Geschäfte. Um 11 h kam ich nach Haus, da suchte mich Therese schon vergebens bei Richart. Burgerth ist hier, er schrieb mir und will durchaus, dass wir mit ihm heute nach Eisenstadt fahren sollen. Wir gingen zu ihm, um zu reden und bestimmten, mit ihm zu fahren. Mich freute es, weil ich Therese Vergnügen machen konnte. Er war unser Gast und um 2 h fuhren wir mit der Post nach Eisenstadt. Um 7 h kamen wir an. Unser erstes Objekt war Kleinrath (?), der sich mit der Illumination beschäftigte, leider vergebens wegen Wind. Zwischen den Stallgebäuden war eine Ehrenpforte mit der Inschrift „Vivat hereditarius Imperator Austriae Franciscus II.“ Bei meiner Mutter stiegen wir ab. Außer der Rosel war schon alles im Theater, in das wir uns auch gleich begaben. Alles staunte über unsere Anwesenheit, am meisten aber Kárner und meine Mutter. Wir sahen die höchst mittelmäßige Produktion von „Sonntagskind“, worin der unglückliche Tenorist, Gall, Maurer und der Scholar Hummels Krug (?) zu ertragen waren. Nach dem Theater ging ich zu Kárner und nach selbem um ½ 12 h schlafen. Meine Mutter plauderte noch lange mit uns.
Band 05 (V.), Seite 42v
26.09.1804
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