Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2590]

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1804
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Ein heiterer Tag. Fahrt nach Eisenstadt. Früh besuchte mich Wokurka, der mit mir wegen des Erblichkeits-Privilegiums der Posten Laxenburg, Wimpassing und Höflein sprach. Ich rangierte meine Sachen und erwartete Hilmer, mich abzuholen. Er kam mit dem Maschinisten Langreuter, wir holten im Taschnergassel noch eine Frau ab und kamen erst um 9 h voll bepackt und mit Binkeln beladen von Wien weg. In Wimpassing wurde gefuttert, Langreuter und ich aßen nur Eierspeis und weil wir so schlecht saßen, so gingen wir voraus. Erst beim Galgen holte uns der Wagen ein. Um ½ 5 h kamen wir in Eisenstadt an. Meine Mutter freute sich, mich zusehen. Ich suchte auszupacken, kramte meine Würste und Zichorien-Kaffee aus. Ich suchte Kárner im Schloss, er war aber schon weg. Ich fand ihn beim Kühnel, zusammen fuhren wir bis zum Tiergarten, dann gingen wir in die Probe von den „Beiden Füchsen“. Sie wurde ohne Fenzl (?) gemacht, der des Caché Rolle macht und erst heute von Baden kommt. Ich plauderte mit der Kühnel, Walch, beiden Prinster, Walther etc. Gleich gab mir der Riedl den Brief an mich vom Prinster. Der Fürst war auch einen Augenblick in der Probe. Kárner und ich hielten nicht aus, sondern begaben uns zu ihm, aßen Wiener Würstel und tranken Bier. Ich repetierte mit ihm den Bürgermeister. Dazu kam Grundemann, ich war da bis ½ 11 h. Am ersten sah ich die [Laucher ?] vorbei gehen, ich grüßte sie vom Fenster. Mit ihr scheint niemand viel zu machen und ist sie samt Schwester im Engel-Wirtshaus logiert; nicht viel Ehre für eine Sängerin im k.k. Theater. Ich schlief im Zimmer bei meiner Mutter und recht gut.
Band 05 (V.), Seite 40r
05.09.1804
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