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Am Vormittag heiter, nach Tisch Regen. Ungesundes Wetter, jjeden Tag Regen. Der Prater ist voll Lacken, die Luft darin schwer und stinkend. Den Vormittag beim Grafen und Richart, welche bei uns mit Töpfer Babett und Eckhart speiste. Richart holte mir Sternberg (?) Sauerbrunn, welches Therese verdross. Nach Tische kam Marcus, welchem Richart, Eckhart und ich Batist abkauften. Therese blieb so wie gestern den Abend zu Hause und beschäftigte sich mit der Garnierung des blauen Kleides. Ich arbeitete zu Hause und begab mich dann ins Kärntnertor-Theater. Crescentini als k.k. Karmmer- und Hofsänger singt heute vor seiner Abreise nach Piacenza zum letzten Mal den Romeo. Da es zu warm war, ging ich auf’s Theater. In der Preghiera im 2. Akt wurden Sonette in Folio auf Velinpapier gedruckt und Blumen und Tauben ausgeworfen. Drei Tauben, einen grünen Kranz haltend, wurden über seinem Kopf herabgelassen, welche Vogl auffing und in die Kulisse trug. Als er vorgerufen wurde, warf man ihm Blumenstrauß auf’s Theater.
Band 05 (V.), Seite 34r
11.07.1804
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