Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2528]

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Früh angenehm, nach Tische windig, abends Regen. Schon um 5 h war meine liebe Therese wach, gratulierte mir, und gab mir das von ihr gemachte Halstuch, dann neue, schwarzseidene Beinkleider und Weste. Sie überraschte mich sehr. Von Nina erhielt ich ein Uhrband gestrickt und ein Stück Zopfenband. Um ½ 6 h schon kam Richart gratulieren. Wir gingen zusammen ins Augarten-Konzert. Pekarek begegnete und ging mit uns. Die Hackel sang eine Arie aus „Camilla“, Stadler blies das Klarinettenkonzert von Mozart. Nach der Musik trafen wir Wallaschek und Hackel. Wir gingen zusammen in die Brigittenau, die kalten und warmen Bäder zu sehen. Dann gingen wir in den Prater, beim Einsiedler bestellten wir Essen. Die Hackel ging mit Oliva (?) von der Au weg. In der großen Allee waren wenig Menschen. Wir besuchten das Panorama, blieben eine Stunde. Nach 1 h zum Speisen, wir waren die einzigen Gäste. Therese und Richart kaufte ich Zahnbürsteln. Nach Mittag tranken wir beim Wagner Kaffee, machten eine Promenade bis zum Wasser, dann zur Donau gegen Erdberg, zum Schüttelbad. Da hielten wir Rast und tranken eine Bouteille Nessmüllner. Von da ins Leopoldstädter Theater, zum zweiten Mal „Die zwei Milchschwestern von Petersdorf“, Zauberoper in 3 Akten, Musik von Müller, viel Spektakel. Therese bekam wieder einen Anfall von Eifersucht und verbitterte mir den Abend. Wallaschek war überall unser Begleiter. Nach dem Theater ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 33v
05.07.1804
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