Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [252]

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1798
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Früh um 6 h stand ich auf und arbeitete zu Hause den ganzen Tag bis abends 6 h, speiste in meiner Wohnung. Es war den ganzen Tag ein schrecklicher Sturm, der Wind heulte, als ob der Tage letzter im Anzug wäre. Klimbke frühstückte bei mir; wir schwätzten von politischen Gegenständen und stimmten darüber überein, dass des Gesandten Abreise traurige Folgen für den Staat haben kann. Abends ging ich mit dem Stallmeister in die Stadt, dann in die Stephanskirche, bewunderte die prächtigen, zum morgigen Feste aufgemachten Tapeten; besuchte dann Therese, die ich weinend fand. Nach 7 h begleitete ich Mutter und Tochter zur Probe von „Dorf im Gebirge“, ging dann mit dem Pudel spazieren und über den Graben zu Therese, welche ich schon zu Hause fand. Es war ein sehr düsterer Abend und so auch unsere Gesellschaft. Die Mutter hatte eine Menge im Kopfe und Nina kam erst nach ½ 10 h von der Probe. Da wurde soupiert; ich empfahl mich und trollte mich nach Hause. Mir ist nicht wohl; ich fühle Halsschmerzen und heftigen Schnupfen.
Band 01 (I.), Seite 33r
16.04.1798
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