Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2469]

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1804
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Vormittag schwül, gegen Abend Sturm und Regen. Früh zum Grafen, der nach Preßburg fuhr, Theaterkanzlei, nach Therese sich erkundigen, die wohl ist, und fuhren zum Brandmayer und Porzellanfabrik. Stiegen auf dem Hof bei der Richart ab und hörten wieder neue Schurkereien von ihrem Mann. Dann nach Haus, speisen. Unsere Gäste waren meine Mutter, Kridl, Wagner, Lange, Brandl. Wir waren lustig, nach Tisch kamen mein Bruder, Werlen und Lefèvre. Um 4 h fuhren wir in des Grafen Equipage nach Hetzendorf, besuchten die jungen Eheleute, dann in den Schönbrunner Garten. Zeigte meiner Mutter, die den Garten schon mehrere 30 Jahre nicht sah, den Obelisk, die Ruine und das Parterre. Etwas überraschte uns der Regen. Um 7 h fuhren wir nach Hause. Therese blieb, ich ging ins Burgtheater „Verirrung ohne Laster“, blieb eine Weile, dann mit Lang auf die Bastei. Es machte einen angenehmen Regen. Richart war nach Mittags bei ihrer Schwester und hörte von der Hahnin (?), dass ihr Mann abgefeimte Schurkereien von ihr und mir erzählte, und dass er mich morgen bei der Polizei belangen wird. Er sperrte ihr ihr Silber ein und sagte, sie habe ihre Ohrgehänge und Kammerschein (?) versetzt. Indessen übergab sie gleich beides der Wuschikin (?), um auf der Stelle einen Beweis seiner abgefeimten Lügen zu geben. Abends im Gewölbe gab es wieder einen Hasard.
Band 05 (V.), Seite 25v
07.05.1804
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