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Früh zum Grafen. Institutssitzung; als ich wegging fand ich Compagnie und wir machten Promenade auf die Glacis. Therese und ich speisten heute wieder zum ersten Mal am Fenster. Ich war recht froh, Therese sieht recht gut aus und bessert sich stündlich. Nach Tisch arbeitete ich und schlief etwas. Um 4 h führte ich mein liebes genesendes Weib zum ersten Mal in Gottes freie Luft. Wir blieben 2 Stunden auf dem Paradeplatz. Der Finettl machte uns viel Spaß. Therese wünschte die Richart zu sehen, ich ging hin, um ihr die kleine Surprise zu machen. Er vesperrte die Tür und ich ging, setzte mich auf den Graben. Zu mir kamen Esch (?) und Moreau. Nach 7 h ging ich nach Haus. Therese sah übers Fenster und sagte mir, die Richart habe sie besucht und war sehr bestürzt. Ich schlenderte von einem Theater ins andere. Im Burgtheater „Nachtwandlerin“ und Hexenballett, im Kärntnertor-Theater „Aline“. Dort fand ich im 3. Stock Gesellschaft und wurde zum Spaziergang auf die Glacis encouragiert. Da ich nicht soupieren ging, lag ich um ½ 10 h schon. Bei Therese machte meine Mutter, die abends ankam, einen Besuch.
Band 05 (V.), Seite 25v
06.05.1804
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