Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2459]

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1804
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Ein schöner Tag. Den Nachmittag bei Richart, beim Grafen, Brandl, dann nach Hause. Richart bereute gleich einem von Bosheit ganz angesteckten Heuchler seine Schurkereien und gibt in keinem Falle zu, dass sie allein ihr Zimmer nehme, unter dem Vorwand, es sei seiner Ehre und seinem Dienste nachteilig. Mittags allein, wir schnitten das von meiner Mutter geschickte Nierenbratl an Nach Mittag arbeitete ich bis 5 h, dann zu Kárner. Bei Kárner erwarteten wir Franz Brandl vergebens; der eigensinnige Starrkopf verdirbt sich selbst. Kárner fuhr ins Theater an der Wien „Spiegel von Arkadien“, die Laucher und Renner spielen darin. Im Kärntnertor-Theater „Räuberhöhle“. Therese bekam Besuch von der Hitzinger, machte Toilette und spielte seit dem 5. März wieder zum ersten Mal. Ich ging ins Kärntnertor-Theater und fand es sehr leer, noch leerer war es aber im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“. Anfangs plauderte ich im Parterre mit Denner und Frau, dann im 4. Stock mit Rucker, später kam Lang. Therese spielte mit vieler Laune und erhielt von dem kleinen Publikum großen Beifall. Nach dem Theater ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 24v
27.04.1804
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