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Wie gestern, außer dass mich die Brandlin bitten ließ, ihr zu raten und zu helfen, weil der Franz sich einen Conto von 80 fl. zahlen ließ, das Geld behielt und entfliehen musste, weil der Vater den vermeinten Schuldner im Kaffeehaus um die Zahlung ansprach. Ich ging zu Kárner und beredete ihn, Brandl zu sich rufen zu lassen. Mittags allein, nach Mittag war ich bis 5 h zu Haus, dann mit Therese zur Richart auf den Markt. Es erhob sich ein kalter Wind und es fing zu regnen an. Ich ging zu Kárner, fuhr mit ihm ins Leopoldstädter Theater, dann ich allein ins Kärntnertor-Theater „List gegen Misstrauen“, Lustspiel in 1 Akt aus dem Französischen. Ein allerliebstes, sehr witziges Stückchen, in dem auch Mad. Renner ganz charmant spielte. Im Stück war außer ihr nur der Roose, der mir aber nicht Genüge leistete. Er konnte von Sprache und Charakter den verkleideten Bedienten nicht soutenieren. Danach „Verliebte Torheiten“. Die Renner wurde vorgerufen und dankte mit Verbeugungen. Das Ballett begann sehr spät, weil Gallet mit dem Katter wegen eines Solos, welches K[atter ?] bringen sollte, raufte und der Flötist Gehring (?) sich darein mengte. Anfangs war ich im Parterre, dann im 3. Stock, wo ich mit Lang zusammentraf. Nach dem Theater nach Haus. Richart kaufte mir ein Tranchierbesteck.
Band 05 (V.), Seite 24r
26.04.1804
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