Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2453]

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1804
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Trübe, nasskalt. Des Marktes Anfang, Den Nachmittag zum Grafen, der mir eine niedliche Dose von Schildkrot und Gold schenkte. Zur Starhemberg, sonst wie gewöhnlich. Therese war den Nachmittag in der Kirche und tischte mir Strudel auf, den sie selbst kochte und das mich sehr freute. Nach Mittag arbeitete ich, dann mit Therese auf die Bastei, Finettl kam mit. Später zu Klimbke, Kárner, den ich nicht zu Haus fand. Abends ins Kärntnertor-Theater, „Mitgefühl“, ein Liederspiel in 1 Akt von Treitschke, Musik von Wranitzky, zum Schluss Terzett von Giulio Viganò und Capelletti. Im Liederspiel saß ich neben Wisenfeld, sonst plauderte ich mit Woller, Zoller. Es wurde solenn ausgezischt, und zwar mit Recht, denn weder das Buch noch die Musik sind unterhaltend, obwohl Saal, Tochter und Weinmüller darin spielten. Nach selbem ging ich mit Lang eine Weile herum. Es war ein heiterer Abend, und um 9 h nach Theresens Wunsch nach Haus. Sie arbeitete noch und erzählte, dass die Hausknechte 2 Eimer Slivovitza vom Reidthaler (?) brachten. Sie ging selbst zum Brandl um den Vinzenz wegen Abziehen zu bitten.
Band 05 (V.), Seite 23v
21.04.1804
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