Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [245]

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1798
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Früh um 6 h stand ich auf, rangierte zum Frühstück, arbeitete eine kleine Weile, und erwartete meine Gäste, welche um ½ 10 h erst kamen, als ich eben ausgehen wollte. Wirklich hatten Elsler und ich schon gefrühstückt. Es kam Klimbke, Pauer (?) und Peresutti, Eisenhändler aus Klagenfurt, und Antonie Kurz (?), Hofmeisterin von Christalnigg. Wir frühstückten, ich zeigte ihnen unsere Wägen, Reitschule und um 11 h begleitete ich sie in die Stadt. Nachher ging ich zu v. Kárner und mit selbem bis 1 h spazieren. Viel Tröstendes erzählte mir selber, beruhigte mich, machte Hoffnung ins Bessere. Ich aß bei Therese, Nina bei der Braunmüller; wir schwätzten viel zusammen, waren aber nicht recht munter. Ich blieb bis 5 h, ging auf die Bastei und ins Burgtheater, wo man zum 1. Male „Bürgertreue“ gab, eine elende, plumpe, uninteressante, höchst langweilige Arbeit von Schenkert, die verdient aufgenommen und am Schlusse ausgezischt wurde. Die Karoline Umlauf sang als Knabe eine Arie, die mir missfiel. Nach dem Theater begleitete ich meine Lieben nach Hause, tat ein gleiches und legte mich schlafen. Auf der Bastei begegnete ich den jüngeren Lamberg, der mich selbst anhielt und von meiner Verbindung sprach. Ich versicherte ihm dass auf diese Erlaubnis mein Glück gegründet sei, und bat ihn, sich für mich bei guter Gelegenheit zu verwenden, und er versprachs.
Band 01 (I.), Seite 31r
09.04.1798
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