Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2448]

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1804
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Nachmittag trübe, nach Mittag und abends Regen; ein Wetter zum Verzweifeln. Der Nachmittag wie gewöhnlich, Mittag war Maurer unser Gast. Nach Mittag arbeitete ich, ging zu Kárner und wegen Wokurka zu Nadastini, um Rollen abzuschreiben. Mit Kárner fuhr ich ins Leopoldstädter Theater, „Wilhelm Grieskircher - Belagerung Wiens“, Schauspiel in 3 Aufzügen mit Gesang, von Meisl, Musik von Kauer. Es spielt im Jahre 1529 und enthält auch den Ursprung der Freiheit der Bäcker, ihren Aufzug am Osterdienstag zu halten. Viel Spektakel, und wirklich besser als viele vorige. Jean Sartory kündigte für den folgenden Tag an und sagte: „Morgen haben wir die Ehre, zum Vorteil der Wohlfeilheits-Anstalt – statt Wohltätigkeit – dieses Stück zu wiederholen“; allgemeines Gelächter begleitete ihn und gab Anlass zu einer Menge von Bonmots. Der unglückliche Riedl als Wilhelm Grieskircher im anguinetnen Beinkleid mit Schuhen, ein Mensch, der nicht ordentlich stehen, gehen und reden kann, wurde vom anwesenden Janhagel vorgerufen. Mit mir fuhr Lang nach Haus. Therese war den Abend allein.
Band 05 (V.), Seite 22v
16.04.1804
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