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Ostermontag. Ein schöner Tag. Früh schrieb ich meine Vorstellung ab und schickte sie Kárner mit einem Billett, dann zum Grafen, der von unserem Verdruss nichts ahnen ließ, sondern mir neue Aufträge gab. Um 11 h fand ich Lang, wir machten eine Tour zur Rasumofsky-Brücke, bei den Weissgärbern hinaus und durch den Prater herein. Es war ein schöner, warmer Tag, ich schwitzte auf meiner Promenade. Mittags war ich bei Richart geladen. Abends ins Kärntnertor-Theater „Bayard“ Carls 1. Debütrolle als Paolo Monfrone. Er gefiel wenig und wurde in einem Kampfe von Zischen und Klatschen vorgerufen und sagte, sein Dank in Worten sei ein kleines Verdienst, sein Eifer, sein Bestreben durch seine ganze Lebenszeit werden es beweisen, dass er sich dieser Gnade würdig erweisen wird. Nach dem Theater nach Haus. Therese war am Nachmittag zu Haus, speiste bei ihrer Mutter, war den Nachmittag mit Nina spazieren, wobei auch die Mama und die Urbain waren. Der Graf speiste heute beim Fürsten, Kárner konnte aber nichts mit ihm sprechen, da Erdödy und Pálffy ihn umgaben. Er wird ihm aber die Vorstellung schriftlich geben und versprach sich, dass er als Kavalier und Menschenfreund handeln wird.
Band 05 (V.), Seite 21r
02.04.1804
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