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Karfreitag. Von 6 h bis 9 h arbeitete ich, dann wollte ich zum Fürsten wegen Unterschreiben gehen. Da selber aber krank war, wurde nichts vorgenommen. Der Stallmeister erzählte mir, dass Graf Carl sicher wieder die Regie übernimmt. Dies und mehr anderes stimmte mich ganz karfreitagmäßig. Nach 11 h fuhr ich mit Nina und der Mutter nach Hernals; Familiensachen waren der Stoff unserer Unterhaltung. Um 3 h fuhren wir zurück, an der Ecke des Kohlmarkts brach uns der Hauptriemen des Wagens, welches ich im Scherz voraussagte. Nach 4 h ging ich, Kirche zu besuchen und v. Kárner zu suchen, fand ihn aber nirgends; begegnete Babette, begleitete sie zu den Michaelern, beklagte mich über meine traurige Lage und bat sie, die Fürstin um Abhilfe zu bitten. Abends begegnete ich Katter, der sich bei mir wegen seiner schmutzigen Streiche reinigen wollte. Ich verstand die Kunst und ließ den Buben reden. Um 8 h ging ich zu Therese, soupierte und hatten einen ziemlich vergnügten Abend. Um 9 h ging ich nach Hause und sah mächtigen Rauch und Licht am Horizont. Auf dem Himmelpfortgrund war Feuer und mehrere Häuser wurden ein Raub der Flammen.
Band 01 (I.), Seite 30v
06.04.1798
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