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Etwas gefroren. Heute sind wegen Trauer einer Prinzessin von Sachsen die Hoftheater geschlossen. Früh ½ 8 h zu Eckhart wegen Vertreiben meines Beißens, dann zu Grafen, mittags bei Richart. Nach 4 h mit Lang zum Stubentor hinaus unter die Weissgärber zur Franzensbrücke, dann an jenem Ufer in die Stadt. Wegen dem Schinken gab’s einen gewaltigen Disput. Bei Richart waren wir allein, auch nach Mittag kam niemand. Um 5 h gingen wir ins Vogonedische (?) Haus zum Kaufmann Dallinger (?), um seine Alabasterfiguren anzusehen, welche ich aber schon sehr beschädigt finde. Später ins Theater an der Wien „Doktor und Apotheker“, worin Spitzeder (?) von Weimar zum 2. Male als Apotheker auftrat, und über alle Begriffe schlecht ist; ein Mann von 50 Jahren, ohne Stimme, mit einem Sprachfehler, da er kein S sagen kann, und einem Spiel, so niedrig und schlecht, wie man es in einem Kreuzer-Theater zu skandalös finden müsste. Trotz dem Sonntagspublikum missfiel er doch totaliter. Im Theater kam hinter mir die Chatrin Königstein, vor mir Welker (?). Nach dem Theater ins Bett. Therese speiste bei Gulyás und blieb auch den Abend da.
Band 05 (V.), Seite 18r
11.03.1804
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