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1804
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Den ganzen Tag und Abend ungeheurer Schnee und Wehen. Ich habe nie einen fürchterlicheren Wintertag erlebt. Den Nachmittag wie sonst. Woller traf ich in den Augustinergängen und übergab ihm den Spiegel. Man äußerte große Freude. Um 12 h ging ich in die Porzellanfabrik, früher bei Gehring in Gesellschaft des Norbert, Pfarrer in Götzendorf, Peitl (?) und Ansteiner (?) von der Stempelgefällen-Administration, Matauschek (?) und Schultheiss von Klo[sterneuburg], einem gewissen Hauptmann Schönfeld (?) und Holzschreiber Russkäfer. Wir aßen und unterhielten uns vortrefflich. Der Schuft Albert blieb heute wieder weg. Beim Dessert nahm Gehring Theresens Bild, zeigte es der Gesellschaft und rief: „Es lebe die große Künstlerin, unsere würdigste Freundin !“ Alles trank auf Theresens Wohl und ihr Bild ging von Hand zu Hand, jeder bewunderte die Ähnlichkeit und den schönen Stich. Angenehm überraschte mich diese Surprise, dem Norbert musste ich einen Abdruck versprechen. Nach 4 h fuhr ich mit Norbert in die Stadt, auf der Freyung schieden wir. Ich ging ins Gewölb zu Richart, arbeitete da, dann nach Hause, wo ich den Abend blieb. Therese hatte die Turnau zur Gesellschaft. Es wehte in der Nacht fürchterlich und warf außerordentlichen Schnee. Alle Straßen sind verweht.
Band 05 (V.), Seite 17r
01.03.1804
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