Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2368]

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Regen und trübe. Den Vormittag beim Grafen, Richart und Schaidegger. Therese war bei der Lise Rösler und Traun, um mit ihr wegen der Maske für Dienstag zu reden. Mittags allein. Die Tischlerin war da und erzählte, dass ihre Tochter Reserl am Montag gestorben sei. Nach Tische arbeitete ich, ging zur Richart, um für Therese Spitze zu erhalten, zu Nigst, um das Redoute-Billett zu übergeben. Ochs (?), Schauspieler, besuchte mich, dem ich einen Hut schenkte. Abends ins Kärntnertor-Theater, zum 2. Mal „Die Erben“, Schauspiel von der Weissenthurn. Die ersten 2 Akte dauerten 2 Stunden und erregten viel Langeweile; der 3. und 4. Akt sind kürzer und auch interessanter. Koch spielte so schön, dass er zu Rührung und Bewunderung hinriss. Die Weissenthurn spielte recht brav, hat aber so viele lange philosophische Reden, die im Munde eines Weibes fatal klingen. Im Ganzen wurde es rasch und gut gespielt. Ich plauderte mit Brandtner, Richart, Nitschner, der mir sagte, dass wegen Unpässlichkeit der Kaiserin der morgige Ball verschoben wird. Abends regnete es und ich wurde im Nachhause gehen nass. Therese war zu Hause.
Band 05 (V.), Seite 10v
27.01.1804
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