Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2359]

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Den ganzen Tag Nebel und mächtiger Kot. Früh zum Grafen, Richart, wo ich ihn sprach, Kárner, dann nach Haus. Mittags allein, nach Tisch zu Brandl, Teki (?) und Schaidegger, dann ins Kärntnertor-Theater. Zum ersten Mal „Zwei Posten", Schauspiel in 3 Akten von Dupaty, Musik von Tarchi, Dekorationen von Platzer. Richart war im 3. Stock, ich saß im Parterre neben Nigst und Michel, mit denen ich mich recht angenehm unterhielt. Die Oper gefiel, nicht mehr; die Kassa wird sie nicht füllen, sie wird noch weniger als die „Helene“ tragen. Die Saal verkleidet sich in 2 Schwestern, spricht im 2. Akt schwäbisch, im 3. rein deutsch. Der Willburg (?) kennt von einer Post zur anderen die nämlichen Leute, seinen Onkel etc. nicht; welch ein Unsinn, hier ist selbst die Wahrscheinlichkeit beleidigt ! Es war schon zum ersten Mal leer. Nach dem Theater gleich nach Haus. Therese war nicht aus dem Haus und abends allein mit der Gabrieli. In der heutigen Redoute waren 780 Leute, lauter Pöbel.
Band 05 (V.), Seite 9r
18.01.1804
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