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In der Nacht und am Tage Regen, sonst trübe und nasskalt. Um 8 h schon zum Grafen, wo ich den ganzen Vormittag blieb und mich mit dem Wollkontrakt beschäftigte und an Woller schrieb. Einen Augenblick sprach ich auch Lori R[ichart ?]. Agnes war unser Gast. Therese hatte nachmittag 3 h in der Kammer der Kaiserin Leseprobe von Geweys Stück. Sie zog sich sehr züchtig an und ging hinein. Agnes blieb bei uns, ich arbeitete, las, ging zu Richart ins Gewölb, dann ins Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“ und „Waldmädchen“. Nach dem „Dorfbarbier“ ins Burgtheater „Epigramm“, da fand ich Richart, Spuler (?), Müller und Nitschner. Mit diesen plauderte ich von der Probe, er spielt den Ganymed. Er sagte, das Stück sei voll Witz und eine Satire auf unsere Modewelt, die Herren und Frauen von, Bankrottiers, Aufwand etc. Nach dem Theater gleich ins Bett. Therese kam um 6 h von der Probe, Agnes blieb bei ihr. Therese erzählte mit Vergnügen von der Güte der Kaiserin, die zweimal mit ihr sprach und sich entschuldigte, dass die Rolle so klein ist; und von der Artigkeit aller Übrigen. Sie sprach mit der Hainisch, Huber (?), Heil (?), Schwandner (?) und vom Theater mit Weidmann, Vogl (?), Wallaschek etc. Gewey begleitete sie nach Haus.
Band 05 (V.), Seite 8v
16.01.1804
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