Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2354]

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Die Kälte lässt nach. Früh zum Grafen, Jungmayer, Richart, Hitzinger und Kárner. Therese kann nicht ausgehen und speiste allein. Korntheuer begegnete mir und sagte, dass er mit 500 fl. Gage und 100 fl. Garderobegeld engagiert sei und die 3 Debütrollen auch gezahlter mit 36 Dukaten erhalte. Den Kassiers brachte ich 100 fl. Douceur zum Neuen Jahr. Ich speiste mit der gewöhnlichen Gesellschaft in der Schulerstraße bei der Ente. Gewey vertraute mir, dass Therese eine Rolle in dem Stück erhielt, welches er für die Kaiserin schrieb und das an des Kaisers Geburtstag in Schönbrunn gegeben wird. Dies machte mir einige Freude und ich eilte gleich nach Hause, um es Therese wissen zu lassen, welche ihre Freude mit meiner vereinigte. Nach 3 h gingen wir in die Josephstadt zum Englischen Gruß, Gewey kam nach und versicherte mich, dass es dabei bleibe, dass Therese spiele, dass sie die Ceres mache, dass Wranitzky für sie eine Arie schriebe und dass am Montag Leseprobe sein solle. Meine Freude ist so groß, dass ich fürchte, ein garstiger Strich geschieht durch unsere schöne Rechnung. Mit Stegmayer ging ich um ½ 7 h in die Stadt, traf Mirus (?) Gemahl in Verbindung mit Weiß & Comp. im Comptoir im Jahnischen Haus, im Schweizerhof, gingen eine Weile in der Stadt herum, dann ich ins Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“. Seit Lipperts Tod zum ersten Male, anstatt seiner Rösner, anstatt Otto sie. In dem Singspiel ist die Rösner das siebente Suschen, nach Calvani+, Ascher+, Lefèvre, Müller, Saal und Otto. Es war voll und die Operette gefiel wieder; nachher „Waldmädchen“. Im Parterre traf ich die Nigst und Richart. Nach dem Theater nach Haus. Bei Therese war die Bonno und Gabrieli. Gestern kaufte mir Therese ein schwarzseidenes Gilet und heute brachte mir der Schneider den neuen Caput und 2 Beinkleider von meliertem Tuch.
Band 05 (V.), Seite 8r
13.01.1804
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