Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2352]

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Sehr kalt. Therese ging heute mit Gulyás wegen meinen Gehröcken ans Stadtgericht und auf den Tandelmarkt, doch leider alles vergebens. Heute kam von meiner Mutter ein Transport von Schinken, Mehl, Speck etc. an. Gestern schickten mir der Mutter Geld und Zichori-Kaffee, der Nany einen Theateralmanach. Vormittag beim Grafen, dann mit Schaidegger auf den Kohlmarkt um das Quartier in No. 267 anzusehen, welches aber so artig ist, als die alte Fräule Vermieterin boshaftig zu sein scheint. Es wurde nicht gleich bestanden. Mittags allein, nach Tische kam die Klingmann, später auch die Töpfer Mutter. Therese ließ mich mit den beiden Frauen den ganzen Nachmittag allein und ging gleich nach Tische mit Nina und Rosalie zu Quarin einen Besuch abzustatten, bei welcher Gelegenheit er uns für Sonntag zu Mittags lud. Ich wusste schon nichts mehr zu reden; zum Glück kam Salieri und machte ein Intermezzo. Abends zur Nigst, dann ins Burgtheater „Glück bessert Torheit“. Heute spielte anstatt der kranken, unheilbaren Baumann die Hruschka die Baberl. Sie kopierte ziemlich glücklich die Baumann und gefiel.
Band 05 (V.), Seite 7v
11.01.1804
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