Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2348]

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1804
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Feucht, es schneit. „Axur“, große Oper in 4 Aufzügen von Salieri. Aspasia Mad. Marianne Sessi, sonst ist auf dem Zettel nichts angemerkt. Früh zur Kassa, zum Grafen und brachte Richart den Sitz. Die Kassiers ließen mich heute mit Billetts stecken, es geht unmenschlich zu. Der Lärm war nie so groß. Den Vormittag arbeitete ich, mittags speisten Csekonics, Pepi und Werlen bei uns, nach Tisch kam Agnes. Therese ging um für die Jeanette Platz aufheben zu lassen, schon um 3 h mit der Sepherl und ihrer Suite ins Kärntnertor-Theater. Ich bedaure die Ärmste; ich bin weit mehr auf den Empfang der Baronesse als auf die Oper selbst begierig. Unsere Redoute-Billetts gaben wir der Csekonics. Ich ging um 5 h ins Parterre noble, traf Therese stehen, welche mich versicherte, dass um 3 h schon alles voll war. Ich bekam noch einen bequemen Platz zu stehen, später durch Graf Palms (?) Güte auch zum Sitzen. Richart überließ ich meinen Sitz. Beim Auftreten der Sessi war ein starkes, aber kein übermäßiges Klatschen, welches beinahe nach jeder Bewegung, jeder kleinen Passage wiederholt wurde; sonst war alles ruhig. Am Ende wurde sie hervorgerufen. Sie erschien, dankte mit Verbeugungen und trat ab. Beim Herausrufen hörte ich von einigen den Namen Natorp, von den meisten Sessi rufen. Nach dem Theater nach Hause, Therese traf ich schon.
Band 05 (V.), Seite 7r
07.01.1804
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