Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2342]

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1804
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Trüb, nach Mittag heiter. Früh kamen eine Menge Gratulanten. Ich ging zum Grafen, traf ihn aber nicht mehr. Früh beim Erwachen gab ich Therese das schöne, von Nigst gestickte Chemisl, welches ihr gefiel. Um 11 h fuhren Therese, die Gulyás und ich nach Hof. Ich blieb im Rittersaal, herumgehend, Therese begab sich gleich auf’s Orchester. Ich sprach mit dem Grafen, Kárner, Fantz wegen silberner Toilette für Therese, mit Wirth, Richart, wohin ich mich postierte. Es war ein schöner, glänzender Zirkel versammelt. Nach der Kirche begann der Cercle, um ½ 1 h die Tafel. Die Musik begann mit einer Sinfonie, dann Simonis und Theresens Arie vom Cimarosa und Mayr, Weidingers Trompetenkonzert vom Hummel, ein Duett von Mayr und zum Schluss eine Sinfonie. Um ½ 2 h kamen wir nach Haus, Gulyás Therese speiste mit uns. Nach Tische kamen die Uhrmacher, Turnau. Therese ging mit der Gulyás Therese zur Mutter, blieb den Abend bis 11 h. Ich ging zur Nigst, ins Burgtheater, sprach mit Vogovics und teilte meine Geschenke aus. Nach dem Theater gleich in die Redoute. Ich unterhielt mich ziemlich gut, obwohl es leer war. Nur ein Saal war beleuchtet. Ich plauderte mit der Sedlniczky (?), Richart, ging mit selbem nach Haus. Mit Russo (?) machte ich Bekanntschaft. Von der kaiserlichen, ganz weißen Suite bekam ich Billetts und Devisen. Um 3 h war ich zu Haus. Therese sang vortrefflich.
Band 05 (V.), Seite 6r
01.01.1804
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