Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2341]

2341
1803
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Früh Nebel, nach Mittag heiter. Von Woller erhielten wir früh schon 2 Billetts. Ich ging zum Grafen, Woller, Theaterkanzlei und mit Klimbke zu Kárner. Mittags allein, Therese war bei ihrer Mutter. Abends zu Nigst, dann mit Kárner ins Theater an der Wien „Das Narrenhaus“, Lustspiel in 1 Akt aus dem Französischen von Schildbach, nachher „Die Gefangenen“, Oper in 1 Akt, übersetzt von Seyfried, Musik von Cherubini. Therese blieb zu Haus, erhielt ihr neues Petschierstöckl, rangierte alles zu ihrem und meinem Anzug für morgen, ließ durch Jean die Gabrieli um mit ihr zu fahren und zum Essen einladen. Mittags kam Agnes und mein Bruder um zu sagen, dass er die Gabrieli nicht fand. Bei Kárner hörte ich eine Beleidigung des Fürsten, die mich in der Seele empörte. Als ich mit Kárner ins Theater fuhr, stieg ich bei mir ab und schickte die Sepherl in einem Augenblick zu Walther mit meinem Kleid unter dem Vorwand, dass ich wegen Krankheit den Jux nicht mitmachen kann. Im Theater hatten wir Sitze vis-à-vis von des Fürsten Loge, worin er mit der Szilinska saß. Mein Zorn war auf’s Neue rege, den Unhold zu sehen. Schändlich handelt der Bube mit allen Rechtschaffenen. Stück und Operette unterhielten mich mittelmäßig.
Band 05 (V.), Seite 5r
31.12.1803
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