Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2336]

2336
1803
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Stephanitag. Der Kaiser und sie fuhren mit den Prinzen nach St. Stephan. Ich früh zum Grafen; mit dem Grafen Louis in den Redoutensaal. Nach 11 h Konzert vom jungen Mayseder, dann die „7 Worte" von Haydn, von ihm selbst dirigiert. Es sangen die Schmalz, Flamm, Weinmüller, Bondra; zum Besten der armen Bürger von St. Marx. Es war sehr voll. Der Kaiser gab 1000 fl., Albert 1200 fl. etc. Um ½ 3 h war die Akademie zu Ende. Therese, welche sich heute besser befindet, speiste mit mir. Nach Tisch kamen die Töpfer, Schmidt und Tandler, später die Lisette Turnau und Gabrieli, welche bei Therese blieb. Ich ging zu Nigst und ins Burgtheater, zum 1. Mal „Der tote Neffe“ – an der Wien hieß es „Tot und lebendig“ – übersetzt von Kotzebue. Gefiel trotz Kochs, Rooses und Weidmanns vortrefflichem Spiel nicht. Zum Beschluss Maitag. Im 3. Stock traf ich Rösgen und lernte durch Vogovics Richart kennen. Mach dem 1. Akt von Maitag ins Kärntnertor-Theater, ich kam zum Finale von „Musicomania“, dann „Tänzerin von Athen“. Im 3. Stock fand ich die Ziegler, im Parterre Haim von Simmering. Nach dem Theater ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 4r
26.12.1803
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