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Heftiger Regen den ganzen Tag. Die Sepherl ging um ½ 6 h auf die Holzgestätte wegen Holz. Therese stand erst um ¾ auf 7 h auf. Um 10 h kam das Holz. Therese war bei der Uhrmacherin Gast, abends bei der Barany. Der Bediente Joseph vom Theater kam, um von Therese den Part der Donna Elvira im „Don Juan“, welcher neu textiert wird, abzuholen. Salieri besuchte uns nach Mittag, erzählte, dass er eben von der Töpfer Babett komme, dass sie ruhiger ist, sich besser befinde und über seinen Besuch sehr erfreut ist. Sie weinte als sie ihn sah, und erzählte ihm die ganze traurige Geschichte. Später ging er wegen Rosalie zu Braun. Abends beschloss ich ins Kärntnertor-Theater zu gehen „Helene“, anstatt des Mädchens der Weissenthurn, welche kränkelt, spielt heute jenes des Neumann. Mittags speiste ich mit Umlauf im distinguierten Casino, nachher tranken wir im Bürgerspital Kaffee und spielten Billard. Bei Tisch verabredeten wir von der großen Musik, welche wir morgen über 8 Tag geben wollen. Die 1. Arie, die Umlauf für seine Schwester Pepi schon vor 3 Jahren für Theresens Namensfeier schrieb, wird seine Schwester Liesi, und jene neue große Arie, die er für Therese schrieb, Therese selbst singen. Mittag laden wir Woller, Umlauf, Schwester, Mayer und Pepi ein, nach Mittag hernach um 3 h eine ganze Gesellschaft. Die Gulyás The[rese ?] soll während beider Arien mit Accompagnement der Violine, gespielt von Mad. Pepi Ringbauer (?), eine Sonate spielen. Wir bestimmten schon das Orchester, welches wir dazu nehmen wollen, um ein ganzes Großes zu erhalten. Nach Mittag kam Mayer mit der Pepi, welche wir gleich einluden, und uns auch zusagten. Um 8 h besuchte ich Schaidegger, später Nigst, dann ins Burgtheater „Glücksritter“. Der Wind war zu heftig, die Kälte zu groß, um ins Kärntnertor-Theater zu gehen. Im Theater fand ich Walther mit Frau, Kühnel, Frau und Therese. Nach dem Theater gleich nach Haus und ins Bett, Mich quält Schnupfen und Katarrh in hohem Grad.
Band 04 (IV.), Seite 143v
30.11.1803
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