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Regen. Früh zum Grafen, der heute mit Balassa nach Preßburg fährt, sonst den ganzen Tag zu Haus. Der Hausmeister von Dietrichstein brachte uns einen Holzzettel auf 2 Klafter, die wir gleich mit 24 fl. bezahlten, ihm Slivovitza, dem Kassier Anton aber Debreer (?) schickten. Mittags allein. Nach Tische kam Salieri und sagte, Abbé Vogler ließe Therese durch die Musik-Sozietät bitten, den Part des Castor der Lolo Müller abzutreten, und dafür die Phöbe zu nehmen, weil dieser Part der Müller zu hoch wäre. Salieri riet Therese, beide mit der Erklärung zurückzuschicken, dass sie die Phöbe nicht behalten könnte, und dass sie sich vorbehalte, der Sozietät ein andermal zu dienen. Es ist die seconda donna, Frank singt die erste Rolle. Später kam Umlauf, brachte Therese die Arie, die er für sie komponierte, probierte sie mit ihr und machte wirklich guten Effekt. Die Woller Lisette kam, trank mit Therese Kaffee, dann führte sie letztere ins Kärntnertor-Theater „Hahnenschlag“ und „Waldmädchen“. Die Lindner (?) machte die Fürstin und tanzte ein Solo, klein, aber ganz artig. Ich ging zur Nigst, dann in den 4. Stock im Kärntnertor-Theater, wo ich die Woller, ihn und Lisette traf. Woller und Nigst brachte ich Scheren. Um ½ 9 h war das Spektakel schon zu Ende. Therese und ich gingen nach Haus und gleich ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 143r
29.11.1803
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