Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2304]

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1803
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Katharinenfeier. Früh ging ich zur Woller gratulieren. Man empfing einen Herbstblumenstrauß mit einem Gedicht, Theateralmanach, Brieftasche und Fächer; alles machte ihr viel Freude. Dann zum Grafen, mit ihm zum Tischler Reimann, wo wir einen sehr schönen Tisch fanden, dann nach Hause, wo ich schrieb. Therese schickte ich zu Kupka, um Bancozettel wechseln zu lassen. Mittags speiste Therese bei der Gulyás, wo man ihr Namensfest feierte. Ich ging zu Kárner; vorher besuchte uns Neumann, wo viel von der unglücklichen Ascher gesprochen wurde. Gewey, Stegmayer, Frankstein, mit ihm der Schauspieler Koller (?), Maisano, Verebely (?), Beethoven und ich gingen zur Schwann speisen. Gewey sagte folgenden Gedanken auf Aschers Grab: „Hier liegt sie, wie sie oft sich legte; nur dass sie sonst den Arsch dabei bewegte“. Nach Tische ging ich zur Woller. Wir tranken Kaffee, dann hob man sich ins Kärntnertor-Theater „Findelkind“ und „Tanzschule“. Weidmann als Affenpreis, die Stephanie als Findelkind würzten das Stück. Die Woller, Therese und Lisette waren im 4. Stock. Ich besuchte den 3. Stock, plauderte mit der Ziegler, das Parterre, traf Nigst und Mutter. Weidmann annoncierte für den nächsten Tag und sagte: „Im Burgtheater habemus crastine die honorem aufzuführen, producere Die Epigonen, im Kärntnertor-Theater Mariandl von Mandelbaum, a non, Maria von Montalban“. Der Gedanke wurde mit vielem Lachen und Klatschen aufgenommen. Nach dem Theater soupierten wir mit Moreau bei Woller, dann wurde gepunscht. Wir unterhielten uns bis ½ 12 h und fanden alles vortrefflich. Besonders exzellierte der Punsch. Moreau begleitete uns.
Band 04 (IV.), Seite 142r
25.11.1803
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