Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2301]

2301
1803
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Ein schöner heiterer Tag; meiner guten Mutter Namensfest, Therese schrieb ihr zum Namensfest und auch den schrecklichen Tod der Ascher. Therese erhielt früh Besuche, dann ging sie zum Brandl, wo sie speiste. Ich war den Vormittag beim Grafen, zu Haus und von 12 bis 1 h auf der Bastei. Es war so warm, so angenehm und so schöne Gesellschaft wie in der Redoute. Ich plauderte und ging mit Pekarek, Kridl (?) und Moreau. Mittags bei Brandl, nach Tische zu Haus und abends im Theater an der Wien. Zum 1. Male „Cyrus“, große Oper in 2 Aufzügen, Musik und Poesie von den 2 Brüdern Seyfried. Cyrus Simoni, Mandane (?) Campi gefielen, die Dekorationen sind schön, die Kleidung teils griechisch, römisch, teils persisch, viel aber bloß Phantasie. Beim Siegesmarsch sind 13 Personen zu Pferd, 3 Pferde in Cyrus' Triumphwagen eingespannt. Viele Dekorationen ist der Oper einziger Wert; sie wird kein Glück machen. Beim Herausgehen begegneten mir Woller und Frau, die mir erzählten, dass Zoller heute abgereist sei. Therese sang heute im Burgtheater „Achille“ und lag in heftigem Kopfschmerz. Die Ärmste macht mir recht bange.
Band 04 (IV.), Seite 141v
22.11.1803
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