Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2299]

2299
1803
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Ein heiterer Tag. Früh zum Grafen, dann nach Haus und mit Kárner zum Hafner Winkler. Therese war bei Kohl, um die angetragenen Billets zur heutigen Katharinenredoute abzuholen. Mittags speisten wir allein. Therese wurde nach Mittag zur Ascher gebeten, wohin sie auch ging und bis 7 h blieb. Sie rüsteten sich in die Redoute, wohin sie auch Therese persuadieren wollten, aber vergebens. Therese war den Abend zu Haus. Ich musste nach Mittag zum Grafen, ging auf die Bastei, war abends bei Nigst, soupierte im Lothringer und begab mich nach 9 h in die Redoute. Es war sehr voll, die Zahl 4195 versammelt sich nicht so bald wieder. Die Ascher und Babett sahen sehr gut aus. Beide waren weiß, ganz gleich gekleidet und hatten rosafarbene Felberhüte mit Federn. Ich sagte ihnen: „Sie sehen Grazien ähnlich“, und sind auch wirklich Grazerinnen. Ihr Bruder unterhielt sich mit Praschinger (?). Drei Masken in weiß atlassenen Spitzenmänteln sind sehr prächtig gewesen. Eine davon sagte mir viel Verbindliches und versicherte mir, sich mir im Theater erkennen zu geben. Zwei Ägypterinnen erhielten meinen ganzen Beifall. Ihr Anzug war so richtig, so neu, der Gedanke so glücklich gewählt, dass er mir viel Freude machte. Eine davon sprach ich lange, sie war sehr galant und heftete mir manch Schönes auf. Mit Lis[ette] Rummer (?) sprach ich, auch mit Viotti, beide waren maskiert. Die Schaidegger mit Tini waren darin, sie fanden und sprachen den Fürsten; ich sah sie gar nicht. Um 5 h erst kam ich nach Haus.
Band 04 (IV.), Seite 140r
20.11.1803
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