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Elisenfeier, neblig. Früh brachte Klimbke den Stiefsohn Huber seines seligen Bruders, der den Tag über bei uns blieb. Ich sah in No. 810 nach, gab zum Laager (?) ein Billett hin, dann nach Haus. Um 10 h kam Toussaint von Hz. Albert, holte uns ab. Rösner, der keine Huber, die Gulyás, Therese und ich gingen in Alberts Palais. Man zeigte uns Mälzels Trompeten- und Paukenwerk, eine Spieluhr, seine Zimmer, den Saal, die Kupferstichgalerie, die Bibliothek, wo wir einige Prachtausgaben sahen, und den neuen Gedanken, eine Bibliothek von allen Bäumen, Stauden. Auf den Buchrücken sind ein Stück Holz, Rinde, Moos, im Buch selbst aber in Natura Samen, Blatt, Rinde, Holz, Frucht, Wurzel etc. zu finden. Jeder Baum hat ein Buch in Oktav. Zuletzt sahen wir die Silberkammer. Wir speisten allein mit dem kleinen Vetter von Klimbke und Pepi. Nach Mittag arbeitete ich, ging in den Redoutensaal zur Probe von den morgigen Deutschen und Menuetts. Therese rangierte ihre Kleidung und Toilette zur „Marie von Montalban“. Den Pepi nahm ich mit in den Saal, er tanzte Deutsch und betrug sich recht artig. Nachher übergab ich ihn Klimbke und ging ins Kärntnertor-Theater. Therese sang wieder meisterhaft. Mit dem Ridikül, den ihr die Ascher am Mittwoch schickte und der recht artig ist, von ihrer eigener Hand gestickt, ihrer ersten Stickarbeit, hatte sie viel Freude.
Band 04 (IV.), Seite 140r
19.11.1803
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