Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2278]

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1803
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Kalt, aber heiter. Früh arbeitete ich und las bis 11 h, dann in No. 810, Therese hatte um 10 h Probe. Ich besuchte Kárner, ging mit ihm auf die Bastei, wo die ganze beau monde promenierte. Wir speisten beim Mounier (?), tranken beim Taroni Kaffee mit Rack, wo ich den Stallmeister Rosenzweig vom Arnsteiner sprach, der zum Fürsten als Bereiter kommt. Mit Kárner fuhr ich in den Prater, es war sehr kalt. Wir trafen mit dem Marcus Neve (?) Zahnarzt aus Korfu, und der Lisette Zaffer (?), dermal verehelichten Viotti - ihr Mann ist Geiger beim Kurfürsten von Salzburg - zusammen. Angenehm war uns diese Erscheinung nach so vielen Jahren, freudig das Wiedersehen. Kárner fuhr mit ihr, ich mit ihrer Gesellschafterin und Neve ins Kärntnertor-Theater „Räuberhöhle“. Therese spielte mit vieler Laune. Sie hatten Sitze im 3. Stock, ich ging mit Kárner ins Parterre noble, dann ins 2. Parterre, wo ich Czeipp mit Madlen sprach. Zum Ende war ich im 3. Stock und fand von Eisenstadt den jüngeren Gall, Burgerth Ignaz (?), Walch (?) und Dominik Heyssan (?). Neve und ich begleiteten Viotti und Gesellschaft nach Hause, Lange Bastei Nr. 1253, 2. Stock. Es war ein prächtiger Mondabend, Neve begleitete mich. Bei Therese speisten Ascher und Babett, nach Mittag besuchte sie Sturioni und sang ihnen vor. Heute um 10 h fuhr Klimbke nach Mähren ab. Ich unterhielt mich heute sehr gut und hatte einen angenehmen Tag. Therese besuchte heute mit Ascher den Neumann, dann sahen sie ihre neue Wohnung am Tiefen Graben an. Die Benkó Therese war heute sehr schlimm geworden.
Band 04 (IV.), Seite 136v
30.10.1803
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