Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2270]

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1803
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Ein heiterer, kalter Tag. Vormittag wie gestern, um 12 h ins Laboratorium zum Storch, dem ich das Redoute-Billett für morgen gab. Nachher in die Theaterkanzlei und mit Klimbke zum Hafner Winkler in die Roßau; da traf ich die Gräfin Trischenzky (?) und die Schönfeld (?). Mittags allein. Therese war vormittags bei der Probe vom „Stürmischen Abend“, worin die Rosalie die 1. Rolle hat, und die Dienstag mit einer Operette „Das Singspiel“ zugleich gegeben werden soll. Die erste Oper ist vom Stegmayer, letztere von Treitschke übersetzt. Treitschkes Bosheit will, dass Stegmayers Oper gestürzt werden, seine Oper aber, worin Saal, Tochter und Neumann spielen, den Olymp erreichen soll. Stegmayers Oper ist mit ihm, Rösner, Frau, Baumann und Hunnius elend besetzt. Nach Mittag arbeitete ich zu Haus. Therese kaufte ich heute einen Ring von Topas mit blauer Emaille, des Jungen Philipp vom Scheiger erste Arbeit. Abends ins Kärntnertor-Theater „Maria von Montalban“. Die Rottruff kam und fuhr mit Therese ins Theater. Therese sang heute nicht so gut wie gewöhnlich und doch wurde ihr viel applaudiert. Im 3. Stock fand ich Emilien, eine Hauptmannstochter, die mich sehr dauert, dass sie gefallen ist. Sie ist ein schönes, blühendes Mädchen, blond und überrascht auf den ersten Blick.
Band 04 (IV.), Seite 135r
22.10.1803
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