Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [227]

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Ich arbeitete zu Hause von früh 6 h bis ½ 3 h. Mich besuchte Kreutzer; mit dieser schwätzte ich vom Theater. Auch Charles war bei mir. Mittags aß ich mit meinem guten v. Kárner beim Steindl. Später besuchte ich Theresen und erfuhr wieder eine Menge Unangenehmes, welche mich ganz umstimmte. Die Bosheit hat einen tief durchdachten Plan angelegt, uns zu trennen. Gott gebe nur, dass er nicht gelingt; denn ich liebe Theresen so innig, dass ich auf meine eigene Liebe eifersüchtig bin. Abends ging ich ins Marinellische Theater, wo zum Vorteil des Dunst „Der schwarze Ritter“ von Schletter zum ersten Mal gegeben wurde. Unter den Spektakelstücken hat es entschiedenen Vorzug und doch wollte es nicht allgemein gefallen. Dunst spielte über alle Begriffe falsch und ist nun für den kleinsten Theaterkenner nicht zum Ansehen. Ich unterhielt mich mit v. Kárner und bedauerte, dass er schon nach dem 2. Aufzug ging.
Band 01 (I.), Seite 28r
22.03.1798
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