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Fast den ganzen Tag trübe. Früh schon ging Therese zu Ascher, blieb bis nachts. Ich zum Grafen und mit ihm in No. 810, später ins Banco, dann nach Haus. Es kam die Benkó Nannerl und bat mich, die Seelenbeschreibung zu machen. Zum Brandl speisen; nach Mittag arbeitete ich zu Haus. Abends ins Burgtheater „Polyxena“, auf einen Augenblick ins Kärntnertor-Theater „Tage der Gefahr“. Heute war im Burgtheater der Kronleuchter kassiert, und die Beleuchtung an den Wänden, aber mit Blenden, angebracht. Das Publikum duldet sie aber nicht, sondern losch sie aus. „Polyxena“ machte zum 3. Mal nur ein halb gefülltes Haus, wurde dafür aber sehr schlecht gegeben. Das Donnern vom betrunkenen Sanenz erregte allgemeines Gelächter. Im kleinen Redoutensaal war heute Sitzung und Wahl der Armenväter nach dem neuen Armenversorgungs-Plan. Nach dem Theater ging ich in die Krugerstraße und nach Haus. Ich fühle mich heute sehr matt.
Band 04 (IV.), Seite 134v
18.10.1803
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