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1803
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Kalt und trübe. Früh zum Grafen. Mit Klimbke gelang mir eine Spekulation wegen Wein, welche mir 82 fl. 30 x trug. Mit dem Grafen fuhr ich in No. 810, dann zum Prantner (?) wegen Holz. Dann nach Haus, wo ich eben Fräule Turnau bei Therese im Danken begriffen fand. Bei der Scheiger war ich, und brachte ihr für heute die Loge ins Kärntnertor-Theater „Erwine von Steinheim“, Trauerspiel in 5 Akten von Blumauer, welches seit Saccos (?) Abgang von der Bühne, vielleicht 12 Jahre, nicht gegeben wurde. Therese hatte Probe von „Adelaide“ und singt im Burgtheater heute die Sophia zum letzten Mal, weil sie die Rolle an die Hackel abgab. Nach Mittag ging ich in die Hauptmaut und in No. 810. Im Kärntnertor-Theater hatte ich in „Erwine“ wirklich Langeweile. Es war schlecht memoriert, Klingmann, Lange und Krüger als Henneberg, Urach und Kaiser Heinrich V. versprachen sich oft, hielten lange Pausen und machten, dass das wirklich schön geschriebene Stück missfiel. Ich plauderte mit dem Kammerdiener von Braun, seiner Schwester Jeanette und Wisenfeld. Nach dem Theater soupierte ich mit Gewey bei Riedl im Bierhaus. Er erzählte mir, dass seine travestierte „Erwine von Steinheim“ auf Theresia in Laxenburg gegeben wird. Riedl spielt den Henneberg, Weinmüller den Urach, die Fräule Huber die Erwine, ihr Bruder Vogt (?) etc.
Band 04 (IV.), Seite 132v
05.10.1803
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