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Ich arbeitete von 6 h bis mittags 1 h; besonders gibt mir die übernommene Futterrechnung zu tun. Nach 1 h ging ich auf die Bastei vom Schotten- bis gegen das Stubentor. Ich war ziemlich guter Laune, vor Tisch aber sagte mir Therese, dass Katter sie heiraten und Graf Carl Therese wegen meiner sprechen will. Überdies war der Bube auch noch so kühn genug, wiederholt gegen meinen Namen loszuziehen, welches mich so ärgerte, dass ich Laune, Appetit, alles verlor. Therese und Nina aßen bei der Gräfin Traun, ich war also mit der Mutter tête à tête. Bei Tische fing selbe wieder an, dass sie höre, dass der Fürst entließe so viele Diener, die Veränderungen würden so groß, ich solle kein Geld verschwenden, um ihren Mädchen Geschenke zu machen; wenn aus der Verbindung nichts würde, müsste alles zurückkommen. und mehr dergleichen mir höchst unangenehme Reden. Nach Tische brachte ich Jahn sein Konto, dann dem Kleinrath seine Schließe (?) und machte zugleich die Tour zum Wagner und Schmied. Um 5 h besuchte ich Klimbke, und erzählte ihm alles; er versprach mir, den elenden Buben durch die Weigls warnen zu lassen. Ich wollte Nina in die „Molinara“ abholen, und hörte, dass Katter da sie. Mein Herz pochte heftig, ich sprach mit Therese, ging und kam später, blieb aber nicht lange, sondern ging bald ins Theater. Nichts konnte mich aufheitern; sprach mit Nina, Fajt und Klimbke und blieb doch stets düster. Traurig schlich ich nach dem Theater nach Hause und bestimmte bei mir, dass der heutige Tag höchst unangenehm und mir der verworfenste (?) war. Wie sehr Bosheit gute Menschen zu quälen vermag, und warum ? uns Unglückliche mit dem Fluche in die Grube zu stürzen ?
Band 01 (I.), Seite 27r
20.03.1798
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