Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2218]

2218
1803
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In Eisenstadt. Ein heiterer Tag. Bis 10 h arbeitete ich und schrieb an Kárner wegen Tokajer. Elsler holte mich ab, mit ihm ging ich zu Fuchs. Röckl fand Therese besser und wir bestimmten auf morgen unsere Reise nach Wien. Ich bin so unruhig; dieser Tage der Sorge, des Kummers [will ?] ich ewig gedenken. Csekonics besuchte ich, dann Kárner, bei welchem ich bis ½ 2 h blieb. Röckl war unser Gast. Um 4 h ging ich zu Stessel, dann mit Mayer in den Hofgarten, sahen das Salettl an, in dem eben der Fußboden gelegt wurde. Um 7 h mit Kühnel und Mayer in Thaliens Tempel zur Traube, zum Vorteil der Directrice Anna Michaelis die „Beiden Billetts“, worin Wodraschka (?) von Zitterbarth seinem Theater als Dorfbarbier ein paar Arien sang, die eingelegt wurden, und eine Dlle. Reinmüller, eine Anfängerin in hohem Grade, in den Mädchen auftrat. Nachher die „Schachmaschine“, in welcher Michaelis als Carl und Bünsow (?) als Graf Balken Furore machten. Das Spektakel dauerte bis 11 h. Wahrend demselben begleitete ich Kárner nach Hause, plauderte mit Walther und schlich in der schönen, mondhellen Nacht herum. Im Schlosse wurden Quartette vom Pariser Kreutzer gespielt. Nach dem Souper bliesen die beiden Prinster Waldhorn-Duette. Diese Freude machten sie auch Theresen und überraschten sie unter ihrem Fenster auf die angenehmste Art. Nach dem Theater ging ich ein Stückchen mit Csekonics, Elsler und Mayer. In der Retour unterhielt ich mich noch einen Augenblick mit Kretschmar von der Truppe. Therese fand ich noch wach, sie war ziemlich wohl. Ich hörte zu meinem Erstaunen, dass die Toni auf eine unerlaubte Art nehme. Morgen wird dieserwegen Generaluntersuchung gehalten. Um 12 h kam ich erst ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 126v
31.08.1803
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