Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2217]

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1803
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Ein angenehmer Tag. Um 10 h ging ich zum Verwalter, zum Engel-Wirt, wegen besserer Bedienung des Mayer und Verfertigung meines Kontos, zum Fuchs, zur Csekonics und zum Kárner, mit dem ich lange schwätzte. Therese machte mit Sepherl Besuche bei den Barmherzigen, bei der Huber Nannett und der Csekonics. Mittags aß sie mit gutem Appetit. Nach Tische besuchte ich den verschwollenen Stessel, der mir die goldene, mit kleinem Tableau verzierte Dose vom Fürsten zeigte. Im Weggehen kam Walther, der mir die Hiobspost brachte, dass Therese sich übel befindet. Sie begegnete mir mit Sepherl auf der Straße, um zur Kröss zu gehen, kam aber bald wieder zurück, musste sich legen und hatte einen heftigen Fieberanfall. Ich musste gleich den Röckl rufen, lebe hier in ewigen Sorgen. Kárner besuchte uns, blieb eine Stunde. Dann fuhren wir zusammen in den Tiergarten, nach St. Georgen. Bei der Traube stiegen wir ab, gingen hinauf, zu Massmüllers (?) Einnahme der travestierte „Hamlet“. Es war ziemlich voll. Später kam auch die Fürstin mit der Leopoldine und dem Pariser Abbé Trever (?). Kárner entfernte sich nach dem 1. Akt. Mit Röckl kam ich nach Haus. Therese lag in außerordentlich brennender Hitze, hatte aber nach dem Paroxysmus eine ganz erträgliche Nacht.
Band 04 (IV.), Seite 126r
30.08.1803
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