|
2205
1803
8
18
Heiter. Ich schrieb an Fuchs, dass der Schuft Bevilaqua eine eigene Kantate sich machen ließ, weil Fuchs nichts für ihn schreiben wollte. Den Vormittag beim Grafen und Kárner, mittags allein. Nach Tisch zu Haus, abends zu Baranyay, dann ins Kärntnertor-Theater. Zum 3. Male „Maria von Montalban“, volles Haus, Therese sang vortrefflich. Schuppanzigh sagte mir, dass Therese so schön sang und sich selbst übertraf. Bei ihrer Arie wurde dreimal applaudiert. Auf dem Theater sprach ich mit Korner und Spangler wegen der Kantate; mit Klingmann wegen seinem Abgang vom Hoftheater und Eintritt im Theater an der Wien. Ich sagte ihm meine Meinung offen und bat ihn, den Schritt der für ihn und seiner Frau Zukunft so entscheidend ist, ja nicht zu wagen. Gewisse Reue wird die Folge sein. Er versprach mir, darüber nachzudenken. Die heutige Oper hätten sie beinahe wegen Rausch der Frau Kathel nicht machen können. Sie hatte die Primstimmen der Violinen verlegt. Sie fingen erst um ½ 8 h an. Nach dem Theater nach Haus. Gestern war ich bei den Landrechten im 2. Stock, um der Lizitation des Marinellischen Theaters beizuwohnen. Ich war mit einigen im Saal selbst, der größte Teil der Gesellschaft musste außen bleiben. Die Lizitation geschah in Pleno unter dem Vorsitz des V[ize]-Präsidenten Menzinger. Ein sicherer Herr von Tadtler (?), Hensler und 4 Advokaten ließen sich als Lizitanten aufzeichnen. Der Ausruf war 8000 fl.. Vorher wurden die vom Regierungs[rat ?] Sievers, wirklich sehr zum Nachteil der Massa und für jeden Pächter sehr bitteren 26 Punkte durch Dr. Schlager vorgelesen. Nach einer langen Pause sagte Hensler 8200 fl.. Pause, Tadtler rief 8250, lange Pause, Hensler 8300. Niemand sprach ein Wort und dabei bliebs, Hensler ist Pächter. Mich sollte es sehr wundern, wenn die Massa ihm wegen so geringen Pachtschillings nicht Sprünge machen sollte.
Band 04 (IV.), Seite 124r
18.08.1803
|