Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2200]

2200
1803
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Kühl. Um 6 h fuhren wir in Sechsen mit Pölt durch den Tiergarten nach Donnerskirchen. Beim Bauernhaus bemerkten wir kaum eine Spur einer gewesenen englischen Anlage. Wir gingen von da bis zum Schweingarten, stiegen da ein und fuhren bis Donnerskirchen. Hier sahen wir das Bindhaus, den Keller, das große Fasss und hatten viel Jux mit der Schneider Regerl (?), welcher Pölt einen schwarzen Bart machte. Beim Fass wurde mächtig gepritscht. Um 11 h kamen wir zurück. Beim Absteigen fand ich Briefe von Klimbke und Korntheuer, die unsere Abreise auf Dienstag bestimmten, weswegen ich gleich Paur schrieb. Beim Wagen bekam ich den Komödienzettel „Tiroler Wastel“, von der Friedrich Michaeli'schen Gesellschaft, der mich gestern im Kaffeehaus aufsuchte und sich meiner Protektion empfahl. Beim Stotz korrigierte ich wieder, dann ging’s zur Csekonics speisen, Elsler war auch da. Nach Tisch blies Kirstein mit 6stimmiger Harmonie „Palmira“, übersetzt von Cartellieri, hernach tranken wir bei Csekonics Kaffee. Um 5 h gingen wir in die Bergkirche zum Segen, nach welchem die Ascher mit Kirstein die Motette von Cartellieri probierte. Der Einzug der Wiener Kirchfahrter mit Pauken und Tompeten erbaute uns sehr. Wir promenierten in der Allee bis zur Schießstatt und erwarteten vergebens den Caspar aus Wien. Nach 7 h gesellten wir uns 20 Personen zusammen und begaben uns zur Traube.
Band 04 (IV.), Seite 122v
13.08.1803
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