Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2195]

2195
1803
8
8
In Eisenstadt. Früh trübe, mittags heiter. Den 1. Besuch machte ich dem Stessel in der Kassa, dann dem Pointner, dieser führte uns im Schlosse herum. Um 12 h waren wir gerade auf dem Turme; das Anschlagen des Uhrhammers, das Läuten der Glocken machte auf die Weiber einen sonderbaren Eindruck. Mittags aßen wir bei unserer alten Frau, da wurde bestimmt, morgen nach Forchtenstein zu fahren. Nach Tische gingen wir zum Troll ins Kaffeehaus, tranken alle Kaffee; Kirstein und ich spielten eine Partie Billard. Mit Baptist Pölt ging ich wegen einem Kutscher auf morgen, holten Pfirschen und borgten von Stessel sein Kalesch aus. Dann mit meiner Mutter und den übrigen zum Prinster, wo uns eine Gesellschaft von 30 Personen oder auch mehr erwartete. Die Gesellschaft mit dem Schmaus gab uns zu Ehren die Harmonie mit der Csekonics, und war wirklich über alle Erwartung. Pölt schickte einen Boten mit einem Brief an den Pfleger in Forchtenstein wegen Mittagsmahl. Wir blieben beisammen bis 11 h, die beiden Prinster und Paur bliesen. Therese, Richter und der junge Prinster sangen Terzette. Therese, Ascher, Babett, alles tanzte, ich mit der Ascher ein Schneider-Menuett. Paur tanzte en quatre, wie er ihn mit der seligen Haydn (?) tanzte. Wir waren sehr lustig.
Band 04 (IV.), Seite 122r
08.08.1803
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b