Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2184]

2184
1803
7
28
Veränderlich. Therese und ich fuhren früh zum Augarten-Konzert, heuer zum 1. Mal. Die Hackel sang eine Arie, ein gewisser Fröhlich (?), Tenorist, auch so etwas, beide cosi cosi. Eine Weile schlichen wir im Garten herum, plauderten mit Etzelt, Haupt etc. Therese wurden im Augarten eine [Menge ?] Komplimente über ihren schönen, kunstreichen Gesang gemacht. Dann fuhren wir zum Brandmayer und in die Porzellanfabrik. Therese studierte in Fuchs' Kantate, ich arbeitete, begab mich um 12 h in die Theaterkanzlei, später zum Kárner. Mittags speisten wir in Gesellschaft des Geiger und Nadastini. Nach Mittag arbeitete ich, Therese studierte in Fuchs' Kantate, konnte aber samt dem Salieri nichts finden. Das Ganze ist so unregelmäßig geschrieben und verrät den in der Singstimme noch unerfahrenen Kompositeur. Therese blieb den Abend zu Haus. Kárner holte mich ab, wir fuhren in den Prater, stiegen beim Wagner ab, fanden den Grafen Koháry mit der DePauli, sahen die Eisenkohl mit Mädchen und fuhren ins Leopoldstädter Theater. Zum 1. Mal „Das glückliche Tal“, Oper in einem Akt, Musik von Sigora von Eulenstein, vorher „Der Heller wird kein Groschen“, Lustspiel in einem Akt; beides sehr mittelmäßig. Ich plauderte mit Schmirer, Kaiser; man sprach auch von Therese Talent und seltener Kunst in der neuen Oper. Kárner, die Schmirer gingen zusammen in die Stadt, ich gleich nach Haus.
Band 04 (IV.), Seite 120r
28.07.1803
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b