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1803
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Anna-Feier. Regen und schwül. Den Vormittag zum Toth, Scheiger, wo ich 2 hübsche Ringe sah, mit Brillanten und einem Opal. Zu Kárner und Benkó Nanett, der ich 2 Billetts in die Oper brachte. Therese ging frühstücken und gratulieren zu ihrer Schwester, der das schon gemachte Kleid von rosarot gestreiftem Sisaca viel Freude machte. Mittags allein, nach Mittag kam die Schmirer Jeanette, die Csekonics, welche sich auf das Sofa legte und Salieri, mit dem Therese studierte. Ich ging zu Kárner und brachte Barany Augarten-Billets. Um 6 h mit der Csekonics in den 3. Stock im Kärntnertor-Theater, zum 1. Mal „Maria von Montalban“, Oper in 4 Akten von Winter. Marie Schmalz, Emanuel, ihr Bruder Neumann, Louise, vormals Palmira Therese, Montalban, Feldherr der europäischen Truppen und Mariens Gemahl Saal, Deli, ein Vornehmer Indiens Vogel, Rodrigo, Montalbans Adjutant Rösner, ein indianischer Anführer Zentner, Oberbramin Weinmüller, Portugiesen, Malabaren, Braminen etc. Das Haus war zum Brechen voll, ich kam neben Kupka, Levi zu sitzen; diese rückten und machten der DeCaro Platz. Die Csekonics in der Nebenloge ließ die Schwester einrücken. Der 1. Akt gefiel, aber auch nicht mehr; im 2. Akt machte Theresens schwere Arie wütendes Furore, dann aber ging’s fort, die fing außerordentlich zu gefallen an. Therese drückte im Duett und Terzett die Schmalz, und machte in der Oper große Epoche. Dreimal war in ihrer Arie ein Bravo-Rufen und Klatschen, am Schlusse der Oper wurde viermal applaudiert. Braun kam auf’s Theater und dankte für diese so vollendete Darstellung. Ich hatte einen höchst vergnügten Abend. Preindl (?), Pfersman, Kupka und viele andere räumten Therese einen vollen Sieg über die Schmalz ein und bewunderten ihre Kunst, ihr seltenes Talent.
Band 04 (IV.), Seite 119v
26.07.1803
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